Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Rumex-Arten wie Rumex acetosella und in den südlichen und zentralen Alpen oft Rumex scutatus.
In der Provence fand ich zahlreiche Eier an Stängeln und am Blattansatz von Rumex intermedius an Wegrändern durch lichte Magerrasen- und Strauchgesellschaften.
Lebensraumansprüche:
Lycaena alciphron besiedelt Weiden, Magerrasen, Böschungen, Felsmauern und -hänge, Sandrasen und Schuttfluren. Am häufigsten kommt der Falter in silikatischen Gebieten wie im Schwarzwald oder vor allem an Berghängen der Süd- und Zentralalpen vor. Teilweise findet er sich auch in Kalkgebieten der Südalpen.
Entwicklungszyklus:
Lycaena alciphron fliegt in einer Generation, zumeist von Juni bis Juli, aber im Tiefland im Süden bereits im Mai. Die Jungraupe überwintert. Ausgewachsene Raupen fand ich Anfang Juni im Wallis auf 2000m NN an Rumex scutatus in sandigen, steinreichen Böschungen. Gleichzeitig gefundene Raupen von Lycaena virgaureae waren erst halberwachsen, während solche von Lycaena hippothoe ebenfalls ausgewachsen waren. Anfang April 2012 fand ich halbwüchsige Raupen an Rumex scutatus an einem Steppenhang in Südtirol (Vinschgau).
Gefährdung: vom Aussterben bedroht
Gefährdungsursachen:
Nördlich der Alpen ist Lycaena alciphron durch Aufforstung, Sukzession und Intensivierung stark bedroht. Der Falter hält sich unter anderem noch in einigen Gebieten Süddeutschlands (Schwarzwald und Bayerischer Wald, Fichtelgebirge etc.) und Ostdeutschlands (Sandheiden). Ich beobachtete Anfang Juni 1994 Falter auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Im Süden (ab den Zentralalpen) ist Lycaena alciphron noch wesentlich besser verbreitet.
Bemerkungen:
In den Zentral- und Südalpen ist Lycaena alciphron fast überall recht häufig in der Unterart gordius vertreten, so etwa in den Seealpen, im Wallis oder in der Haute-Provence.
Lycaena alciphron ist in Europa mit Ausnahme des Nordwestens und Skandinaviens weit verbreitet, aber meist sehr lokal. Der Falter kommt auch in Teilen Asiens vor.