Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Salvia-Arten. In Westrumänien (Cluij-Napoca) ist die Nahrungspflanze Salvia nutans, in Griechenland bei Kozani Salvia ringens.
Lebensraumansprüche:
Scolitantides bavius besiedelt xerotherme, teils steinige Magerrasenhänge, die extensiv beweidet werden.
Entwicklungszyklus:
Scolitantides bavius bildet eine Generation von Mitte April bis Anfang Juni aus. Ich traf wenige Falter in der ersten Maiwoche 2008 in Nordgriechenland. Mitte Mai 2011 waren die Männchen im Askion-Gebirge recht zahlreich. Sie saugen gern an feuchten Wegstellen und Felsen, aus denen etwas Feuchtigkeit austritt (Mineralien). Anfang Juni 2021 fand ich dort Eier an Salvia ringens.
In Rumänien liegt die Flugzeit meist ebenfalls von Mitte oder Ende April bis Mai mit Schwerpunkt Anfang Mai oder gar Ende April.
Die Eiablage findet an die jungen Blütenknospen statt. Die Raupen leben von Mitte Mai bis Anfang Juli an den Blüten und Früchten. Die Puppe überwintert am oder im Boden.
Gefährdungsursachen:
Scolitantides bavius ist an ihren wenigen europäischen Vorkommensorten stellenweise durch Überweidung und Zerstörung der Habitate durch Straßenbau bedroht. Auch ein Brachfallen der Flächen kann Scolitantides bavius langfristig verdrängen (Zuwachsen). Eine neue Form der Bedrohung etwa in Nordgriechenland ist die großflächige Errichtung von Wind- und Solarparks, die bevorzugt in wirtschaftlich weniger bedeutsamen Magerrasengebieten errichtet werden. Diese dürfen nicht in ökologisch bedeutsamen Gebieten gebaut werden!
Bemerkungen:
Die Verbreitung erstreckt sich über Nordafrika (extrem lokal) und Kleinasien zum Ural und in den Kaukasus. In Europa gibt es nur wenige Vorkommen im Südosten (Rumänien, Mazedonien, Griechenland, Türkei).