Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Vaccinium uliginosum.
Lebensraumansprüche:
Colias palaeno besiedelt einerseits in tiefen Lagen Hochmoore und Heidemoore und kommt in den Hochlagen der Gebirgen auch in silikatischen oder vermoorte Alpenmatten und Zwergstrauchheiden vor.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen im Juni und Juli (in ungünstigen Lagen wie im Hochgebirge manchmal noch im August) und legen die Eier an Rauschbeere ab (Blattoberseite). Belegt werden besonnte und meist kleine, randständige Sträucher. Die Jungraupen fressen auf der Blattoberseite (Schabefraß). Sie ruhen meist an der Blattbasis oberseits auf einem Sitzpolster. Die Überwinterung erfolgt im dritten Stadium auf einem Sitzpolster auf einer Blattunterseite. Diese Position beziehen sie bereits ab August oder spätestens im September. Obwohl dieses Blatt mit einigen Fäden am Zweig befestigt wird, fällt es im Herbst in der Regel zu Boden in die Laubstreu/das Moos. Die Raupe rührt sich aber normalerweise nicht mehr von der stelle. Im April besteigen die Raupen wieder die Pflanzen und können - etwa durch Klopfen - leicht nachgewiesen werden. Die Verpuppung erfolgt gegen Ende Mai an Ästchen der Nahrungspflanze oder sonstigen Halmen etc.
Gefährdungsursachen:
Als Hochmoorbewohner ist Colias palaeno vom Aussterben bedroht. Heute sind nur mehr winzige Reste der einst ausgedehnten Hochmoore in Mitteleuropa vorhanden, und diese weisen in den allermeisten Fällen einen gestörten Wasserhaushalt auf. Dazu kommt die Eutrophierung aus der Luft, der Klimawandel und die Umnutzung der Umgebung. Vor allem Aufforstungen der Moorrandbereiche mit Fichten, aber auch deren Umwandlung in Intensivwiesen entziehen den Faltern die Nahrungsgrundlage, da der Hochmoorkern - das Larvalhabitat - von Natur aus blütenarm ist. Colias palaeno zeigt bei Entwässerung und Störung zunächst eine Zunahme, da jetzt mehr Blüten und flächig kleinwüchsige Rauschbeeren vorhanden sind. Dann aber wachsen die Sträucher hoch (bis 1 m), versinken in Birkensukzession u.a. und der Falter stirbt schnell aus. Ähnliches lässt sich bei manchen Magerrasenbewohnern nach Aufgabe der Beweidung beobachten.
Dazu kommen heute noch die Auswirkungen des Klimawandels. Weil Colias palaeno an kalte Winter angepasst ist, hat sie mit den zunehmend feucht-milden Wintern vor allem in tieferen Lagen Probleme (Verschimmeln der Raupen).
Bemerkungen:
Die Gesamtverbreitung reicht von Mittel- und Nordeuropa über das nördliche Asien bis Japan. Daneben kommt der Falter auch in der Nearktis vor. In Nordeuropa fliegt die blasse, weißliche Nominatunterart, in Mitteleuropa die gelbe europome.
In den Alpen - insbesondere den Zentralalpen, kaum aber in den bayerischen Alpen - ist Colias palaeno in den Rhododendro-Vaccinieten weiter verbreitet und häufiger. Im nördlichen Voralpenland geht Colias palaeno zurück, ist aber immer noch in etlichen Hochmooren verbreitet. Ansonsten gibt es in Deutschland (wo Colias palaeno vor allem im Voralpenland und vielen silikatischen Mittelgebirgen einstmals verbreiteter war) nur mehr wenige Restpopulationen in einigen Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald und im südlichen Schwarzwald.