Raupennahrungspflanzen:
Auf Fuerteventura fand ich Eier besonders an Stängeln, seltener Blattoberseiten, von Hirschfeldia incana und selten auch Sisymbrium erysimoides, meist in halber Höhe von 10-20 cm über dem Boden. Laut Literatur lebt die Art auch an weiteren Brassicaceae wie Diplotaxis sp.
Auf Gran Canaria fand ich die Eier im noch kompakten Blütenstand eben aufblühender Pflanzen von Hirschfeldia incana.
Bei Cadiz (Südspanien) waren ebenfalls knospende Blütenstände belegt worden, so dass die Ablage an Stängel auf Fuerteventura als abweichend bezeichnet werden kann.
Lebensraumansprüche:
Euchloe belemia besiedelt semiaride Gebiete, Barrancos, steinige Hänge, Brachland, Straßenränder und ländliche Siedlungen.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen im Frühjahr von Ende Januar bis Mai, die Raupen leben meist an Blüten und Früchten und entwickeln sich sehr schnell. Die Puppen gehen zumeist in eine Sommerdiapause, da eine Entwicklung in den heißen, trockenen Sommermonaten nur eingeschränkt möglich wäre. Oft schlüpfen sie erst nach mehreren Jahren. Auf Gran Canaria fand ich Eier schon Mitte Dezember 2016.
Gefährdungsursachen:
Stellenweise ist Euchloe belemia durch Überbauung und Tourismus sowie Überweidung bedroht.
Bemerkungen:
Euchloe belemia kommt in Nordafrika, einigen Kanarischen Inseln (Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa) und der Südhälfte (selten auch weiter nördlich) der Iberischen Halbinsel in Spanien und Portugal vor.
Das Taxon zerfällt in mehrere Unterarten, die heute meist als allopatrische Arten aufgefasst werden. Z.B. zeigen die Raupen Unterschiede in der Färbung und Zeichnung und auch sonst sind Unterschiede (Falter, Ökologie) vorhanden.
Taxa:
Iberische Halbinsel und N-Afrika: Taxon belemia (Esper, [1800])
Fuerteventura: Taxon hesperidum Rothschild, 1913
Gran Canaria: Taxon grancanariensis Acosta, 2008
Teneriffa: Taxon eversi Stamm, 1963