Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen sind polyphag.
Lebensraumansprüche:
Arctia festiva besiedelt steinige Magerrasen und meist sandiges Brachland in tieferen bis mittleren (unter 600m NN, in Südeuropa bis über 1000m NN), warmen Lagen. Von der Anpassung her ist sie als kontinentale Steppenart zu betrachten, die Sommerhitze und -trockenheit braucht, aber auch kalte Winter verträgt.
Entwicklungszyklus:
Der Falter fliegt in einer Generation von Mitte April bis Anfang Juli. Im Askion-Gebirge (Nordgriechenland) fand ich ein Weibchen Mitte Mai 2011. Bei Delphi (Mittelgriechenland) fand ich auf 1000m zahlreiche junge Raupen unter Steinen (besonders unter Alyssum) bereits Ende Mai 2017. Die noch recht jungen Raupen (meist L3) legen im Hochsommer eine mehrmonatige Ruhephase ein. Im Herbst wird dann bis zur Überwinterung wieder gefressen. Die Raupe ist danach im April oder Anfang Mai erwachsen, im Süden bereits im März.
Gefährdungsursachen:
In Mitteleuropa ist diese Art infolge Lebensraumzerstörung bereits ausgestorben. Die bevorzugten Habitate wurden als unnützes Ödland einer monetär sinnvolleren Verwendung zugeführt (Forst- und Landwirtschaft, Überbauung). Neben dieser Hauptursache spielen aber gerade bei derart am Rand ihrer Verbreitung vorkommenden Populationen gelegentlich auch natürliche Fluktuationen und das Klima eine Rolle.
Bemerkungen:
Der letzte Nachweis in Deutschland datiert von 1977 (Ostdeutschland). Mit Ansalbungsversuchen ist zu rechnen, wie unbestätigte Meldungen aus dem Kyffhäuser zeigen.
Die Gesamtverbreitung erstreckt sich heute von Spanien über Süd- und Südosteuropa (z.B. Ungarn) bis Ostasien. Im Mai 2011 fand ich Arctia festiva beispielsweise in Nordgriechenland im Askion-Gebirge bei Siatista und im Mai 2017 als Jungraupe zahlreich bei Delphi am Südabhang des Parnaß.