Raupennahrungspflanzen:
Cistaceae wie insbesondere Helianthemum sp. (Valle di Susa etc.), aber auch Fabaceae wie Onobrychis (Raupenfunde in der Provence im Massif de la Ste Baume, Eiablagen in Nordgriechenland). In der Zucht nehmen die Raupen auch Hornklee und Storchschnabel an. In Sizilien beobachtete ich die Eiablage an bodennahen Blättern von Cistus (Cistaceae).
Lebensraumansprüche:
Adscita mannii besiedelt trockenwarme offene und halboffene Lebensräume wie besonders Kalkmagerrasen und Steppenheiden, die Garrigue und Magerweiden.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen sehr früh. In der Valle di Susa (Italien) fand ich auf 500m NN bereits Mitte Mai Falter. Erwachsene Raupen waren in der Ste. Baume in 800m NN bereits Anfang April zu beobachten. In Nordgriechenland und auf dem Peloponnes fliegen die Falter meist im Mai und Anfang Juni, teils noch bis Mitte Juni. Auf Sizilien (San Vito lo Capo) traf ich die ersten Falter bereits Ende April 2023.
Die Eiablage erfolgt in kleineren und größeren Gelegen meist auf der Blattunterseite, aber auch an Stäbgeln der Nahrungspflanzen. Die Jungraupen entwickeln sich einige Zeit und übersommern dann zumindest in trockenheißen Gebieten. Im Herbst sind sie wieder aktiv. Nur im Norden bzw. bei kalter Witterung oder generell am Anfang des Winters findet eine Entwicklungsunterbrechung statt. Ausgewachsen sind die Raupen meist bereits im März oder Anfang April. In der Provence und in Griechenland beobachtete ich Raupen mit gelblicher Subdorsalfärbung, in Sizilien hingegen solche mit cremeweißer.
Gefährdungsursachen:
Nördlich der Alpen ist Adscita mannii nur vom Oberrhein (etwa Kaiserstuhl, Bollenberg im Südelsaß) bekannt, wo durch den intensiven Weinbau viele Standorte verloren gegangen sind. Ob die verbliebenen zur Erhaltung ausreichen, wird sich zeigen müssen (Nachtrag: Adscita mannii ist inzwischen am Kaiserstuhl ausgestorben!).
Ansonsten ist der Falter von Nordostspanien über Südfrankreich und Italien zum Balkan und zum schwarzen Meer verbreitet. In Nord-Griechenland traf ich Ende Mai 2010 zahlreiche Falter im Askion-Gebirge an.
Adscita mannii ist in der Größe recht variabel. Während nordspanische Tiere klein sind, sind solche aus dem küstennahen Italien und Kroatien beispielsweise sehr groß. Die Tiere von Sizilien fielen sofort durch ihre Größe unter den J. tenuicornis und J. notata auf, noch bevor ich mir die Antennen ansah.