Adscita dujardini Evetov & Tarmann 2014 (Westliches Blutstorchschnabel-Grünwidderchen)

Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an Geranium sanguineum und nehmen in der Zucht auch andere Geranium-Arten an sowie sogar Helianthemum und Rumex.

Lebensraumansprüche:
Adscita dujardini besiedelt Felssteppen, Steppenheiden und andere trockenwarme Säume, die meist mit Gehölzen durchsetzt oder waldnah gelegen sind.

Entwicklungszyklus:
Die überwinterten Raupen sind im Ende April und im Mai ausgewachsen. Am 1./2. Mai 2007 und Mitte April 2009 fand ich im Wallis Raupen im letzten Stadium versteckt an Geranium sanguineum im Saum zu flachen Wacholderbüschen an einem gehölzreichen Trockenhang in ca. 1300m NN. Die Verpuppung findet in einem doppelwandigen Kokon im Boden statt. Die Falter fliegen vor allem von Mitte Juni bis Juli und damit etwas später als A. albanica. Sie saugen gerne an Blutstorchschnabel (ähnlich wie bei A. albanica, siehe dort), wo auch die Eier an Blättern und Stängeln, auch am Kelch, einzeln oder (meist) in kleinen Gruppen abgelegt werden.

Gefährdungsursachen:
Durch Tourismus, Landwirtschaft und sonstigen Lebensraumverlust (Überweidung, Überbauung, Weinbau, Verwaldung etc.) ist Adscita dujardini lokal gefährdet.

Bemerkungen:
Adscita dujardini ist eine sehr lokale Art, die nur im Wallis, Puschlav, Teilen der französischen Alpen, Italien und Slowenien vorkommt. Das Taxon albanica findet sich hingegen am südlichen Balkan, in der Ukraine und in Südrußland.

Hinweise zur Bestimmung:
Die neubeschriebene Art ist A. albanica (Naufock, 1926) sehr ähnlich. Beide wurden vor 2014 unter A. albanica zusammengefasst, unterscheiden sich aber offenbar in der Raupenfärbung und kleineren morphologischen Details (z.B. Genitalapparat). Sie weisen einen vergleichsweise großen genetischen Abstand auf.

Literatur:
Efetov & Tarmann (2014): A new European species, Adscita dujardini sp. nov.
(Lepidoptera: Zygaenidae, Procridinae), confirmed by DNA analysis.- Entomologist’s Gazette 65: 179–200