Nahrung:
Junglarven fressen laut Literatur in erster Linie Blütenblätter, etwa von Potentilla, daneben aber auch Samen etc. Ältere Tiere fressen Blütenblätter und vor allem reife und unreife Samen (Detzel 1998). Zudem werden auch gerne Insekten verzehrt.
Lebensraumansprüche:
Platycleis albopunctata besiedelt skelettreiche Magerrasen, Felshänge, Sandrasen, offenbodenreiche Trockenhänge, Steppenheiden etc. Wichtig sind lückige Strukturen! In Teilen der Alpen tritt die Heuschrecke bis knapp über 2000m NN auf.
Entwicklungszyklus:
Die Larven können recht früh ab Ende März/Anfang April beobachtet werden, während Imagines ab Juni bis Oktober auftreten.
Gefährdung: gefährdet
Gefährdungsursachen:
Gefährdet ist Platycleis albopunctata besonders durch den Rückgang an Magerrasen und in den noch verbliebenen Habitaten durch das Verschwinden von Störstellen (Offenboden) aufgrund verringerter Beweidung (Brachfallen), Zuwachsen infolge Eutrophierung und Verwaldung.
Bemerkungen:
Platycleis albopunctata kommt beispielsweise noch recht häufig auf der Schwäbischen Alb vor, wo auch ziemlich isolierte Kleinhabitate unter 1 Hektar besiedelt werden können, sofern sie nicht zu weit von anderen Patches entfernt sind. Insgesamt ist diese Heuschrecke aber deutlich rückläufig.
Die atlantische Gesamtverbreitung reicht von Marokko durchgängig über die Iberische Halbinsel und Frankreich bis Mitteleuropa, Südskandinavien und Westpolen. Auch in Südengland und großen Teilen des (westlichen) Alpenraums ist sie zu finden.
Südlich des Alpenhauptkamms kommt mit dem Taxon grisea eine ähnliche Form vor, die mal als Unterart von albopunctata, mal als eigenständige Art geführt wird.