Raupennahrungspflanzen:
In Mitteleuropa leben die Raupen an Stachys recta, in Südeuropa wohl aber teilweise an anderen Stachys-Arten und Sideritis.
Lebensraumansprüche:
Muschampia lavatherae besiedelt Felshänge und Steppenheiden. In Deutschland kommt sie als Wärmezeitrelikt nur im Mittelrheintal vor.
Entwicklungszyklus:
Muschampia lavatherae bildet eine Generation von Mai bis Juli aus. In der Valle die Susa fand ich Falter in der zweiten Maihälfte 2002 und in Nordgriechenland Mitte Juli 2006 (Falakron). Im Wallis beobachtete ich Anfang Juli 2008 Falter, Eier und Jungraupen.
Die Eier werden an eben abgeblühte Blütentriebabschnitte an oder in die Kelche abgelegt. Sie entsprechen morphologisch weitgehend denen von Carcharodus baeticus, sind aber etwas langgestreckter und werden - sicher vom ursprünglich bei Carcharodus typischem stehenden Typ sekundär abgeleitet - seitlich angeheftet (liegender Typ).
Die Raupe lebt zunächst an den sich entwickelnden Samen und spinnt die Kelchöffnung locker zu. Sie überwintert meist als L3 und ist im Mai ausgewachsen. Sie lebt dann bodennah in einem Gehäuse aus Blättern der Nahrungspflanze und manchmal Streu. Raupen fand ich im April und Mai in der Valle di Susa, im Vinschgau und im Wallis an Felsen an schütter über dem nackten Fels stockenden Ziest-Pflanzen (Stachys recta).
Gefährdungsursachen:
In Mitteleuropa ist der Falter akut vom Aussterben bedroht. Früher wurden wohl viele Lebensräume zu Weinbergen umgewandelt, heute verbuschen die Restlebensräume. Im Südwestalpenraum ist Muschampia lavatherae noch etwas weniger bedroht.
Bemerkungen:
Die Verbreitung erstreckt sich von Nordwestafrika über Südeuropa und den Südalpenraum bis zum Ural. Das reliktäre Vorkommen am Mittelrhein wurde oben bereits erwähnt.