Raupennahrungspflanzen:
In erster Linie nutzt die Art Polygonaceae wie Rumex sp. und Liliaceae wie Asphodelus. Daneben werden aber in wechselndem Umfang viele weitere Gattungen belegt: Antirrhinum, Galium, Vitis, Parthenocissus, Epilobium, Euphorbia u.a. Im Februar 2011 fand ich auf Fuerteventura im Bereich der Halbinsel Jandia (Cofete, Costa Calma usw.) hunderte Raupen auf steinigem Boden an Asphodelus und in Sandgebieten mehr an Rumex an.
Lebensraumansprüche:
Bodenständig ist der Falter nur in Halbwüsten und ähnlichen, ariden, steinigen Gebieten. Hyles livornica kann auf der Wanderung aber auch in allen anderen Offenbiotopen angetroffen werden.
Entwicklungszyklus:
In Nordafrika fliegt Hyles livornica vor allem von Ende Januar bis November, besonders aber im Februar/März und wieder im Mai. Im Sommer sind Imagines hier spärlicher zu beobachten. Die Raupen können ab Februar gefunden werden, seltener auch schon früher (stark abhängig vom Regen).
Ich fand Eier Mitte Februar 2007 auf Fuerteventura zusammen mit Eiern und Raupen von Hippotion celerio an Blattunterseiten von Rumex vesicarius. Die dann ab Mitte April schlüpfenden Falter wandern ab Mai bei günstiger Witterung in Europa ein und erreichen in manchen Jahren wie 2003 auch Deutschland in nennenswerter Zahl. Die sich hier im Juni/Mitte Juli entwickelnden Raupen ergeben ab Mitte Juli die meist zahlreicher als die Einwanderer zu beobachtenden Falter.
Bemerkungen:
Hyles livornica ist ein Wanderfalter, der in Europa wenn überhaupt nur in den südlichsten Küstengebieten und den Mittelmeerinseln (Sardinien etc.) bodenständig ist, aber mehr oder weniger regelmäßig zufliegt. Der Falter erreicht Mitteleuropa aber weit seltener und unregelmäßiger als dies etwa bei Herse convolvuli der Fall ist.
Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen und Subtropen Afrikas und Asiens. Auf den Kanaren ist Hyles livornica wohl nur auf den östlichen Inseln ab Gran Canaria immer bodenständig, weiter westlich mehr als Zuwanderer, so sehr häufig im Winter/Frühjahr 2012/2013 auf La Palma und La Gomera (sicher auch auf den anderen Inseln).
Die Raupen sind offenbar besonders im Winter und zeitigen Frühjahr sehr dunkel gefärbt. Im späteren Frühjahr scheinen sie besonders bei üppiger Vegetation oft heller zu sein (Tarnung und passive Sonnen-Thermoregulierung).
Die australischen und amerikanischen Linienschwärmer gelten heute als verschiedene Arten (Hyles lineata in Amerika).