Das Klima ist ganzjährig mild, an den Küsten subtropisch und vergleichsweise geringen jahreszeitlichen Schwankungen ("Inseln des ewigen Frühlings", Tagestemperaturen zwischen ca. 19 und 26 Grad Celsius an den Küsten der Kanaren, auf den Azoren etwas kühler) unterworfen. Nur wenn die Luftmassen ausnahmsweise direkt aus der Sahara kommen, können auf den Kanaren (und abgemildert Madeira) auch Hitzeperioden auftreten. Ausschlaggebend für das Klima ist einmal der ausgleichende Golfstrom (bzw. dessen Ableger Kanarenstrom), der im Sommer kühlt und im Winter ein zu tiefes Absacken der Temperatur selbst bei Kaltlusteinbrüchen verhindert, sowie andererseits der oft wehende Nordostpassat, der vom Atlantik feuchte Luftmassen mitbringt, die sich dann in der sogenannten Passatwolkenzone zwischen etwa 500 und 1500m NN vor allem an den Nordostseiten der Inselgebirge staut und hier zur Nebelbildung führen. Regen fällt vor allem im Winterhalbjahr (auf den Azoren auch im Sommer in nennenswertem Umfang). Im Winter kann in den Hochlagen ab etwa 1800m NN auch gelegentlich Schnee fallen, der aber höchstens am Teide länger liegen bleibt. Auf den Kanaren gibt es ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den Niederschlägen. Während die nordwestlichste Insel La Palma recht feucht und daher grün ist, ist das Sahara-nahe Fuerteventura zumindest heute sehr trocken und gleicht einer Halbwüste.
Aufgrund der unterschiedlichen Höhenzonen und der Windverhältnisse lassen sich meist folgende Vegetationseinheiten unterscheiden.
Küsten- und Dünengelände
Auf den meisten Inseln herrschen Felsküsten mit nur schmaler Halophytenzone (z.B. Astydamia latifolia) vor. Auf einigen Inseln (vor allem Fuerteventura, auch im Süden Gran Canarias) gibt es auch ausgedehntes Dünengelände mit Halophyten in Meeresnähe (z.B. Zygophyllum fontanesii), Halbsträuchern wie Launaea arborescens, die auch an steinigen Hängen vorkommt und vor allem einer reichen Winteranuellenflur (nach winterlichen Regenfällen) mit Calendula, Rumex, Echium etc.
Trockenwarme Sukkulentenzone
Diese sind in Küstennähe verbreitet (bis ca. 500m NN) und vor allem auf den Südseiten der Inseln gut ausgeprägt (hier mitunter bis über 1000m NN). Diese Zone zeichnet sich durch einen meist ziemlich lückigen Bewuchs aus trockenresistenten, oft wasserspeichernden Arten wie den Halbsträuchern Euphorbia sp., Kleinia neriifolia, Rumex lunaria, Periploca laevigata, Lavandula canariensis usw. An den zahlreichen unbewachsenen Lücken zwischen den mehrjährigen Arten kommen ähnlich den Sanddünen nach Regenfällen im Winter/Frühjahr zahlreiche einjährige Arten hinzu (Calendula, Rumex vesicarius, Silene, verschiedene Brassicaceae, Gräser, Bidens, Echium, Malva usw.). Die Zone fehlt weitgehend auf den feuchten Azoren.
Kiefernwaldzone der Kanaren
Auf einigen Inseln (vor allem La Palma, Teneriffa und Gran Canaria) kommen ausgedehnte Wälder mit der meist einzigen Art Pinus canariensis (Endemit) vor. Im meist nur spärlichen Unterholz finden sich Sträucher wie Cistus oder Ginsterarten. Die Kiefern kämmen bei Nebel die Feuchtigkeit aus der Luft und verfielfachen so die Niederschlagsmenge im Vergleich zum Regen. Dennoch kommen diese Wälder in trockeneren Zonen als der Lorbeerwald oder auch ausgedehnt in der trockeneren Hochgebirgszone oberhalb der Nebelzone bis über 2200m NN vor. In diesen Wäldern kommen oft nur wenige Schmetterlinge vor, allen voran die Lymantriidae-Art Calliteara fortunata und die Noctuidae-Art Cryphia (Bryonycta) pineti. Aufgrund ihrer dicken Borke, sind die Kiefern recht gut an gelegentliche (aber nicht ständige) Waldbrände angepasst (Wiederaustrieb aus dem Stamm oder dickeren Ästen).
Lorbeerwaldzone
Eine Besonderheit Makaronesiens sind die Lorbeerwaldgebiete (Laurisilva, Monte verde), die ein Relikt aus dem Tertiär darstellen. Zu dieser Zeit kamen solche immergrünen, feuchten und konstant kühl-subtropischen Wälder auch in Nordafrika und Südeuropa vor, sind dort jedoch dann infolge von Klimaänderungen ausgestorben. Als letzte, aber extrem verarmte Reste mögen vielleicht Baumheidebestände im Südwesten der Iberischen Halbinsel angesehen werden. In Makaronesien haben sie nur durch den feuchten Nordostpassat überlebt und sind demzufolge auch hauptsächlich auf den Nordostseiten der Inseln bzw. von Gebirgen in Lagen von 500 bis 1600m NN anzutreffen (vor allem in Barrancos und auf den nördlichen Inseln auch tiefer). Einstmals (ca. um das Jahr 1500) sollen solche Bestände auch auf Fuerteventura vorgekommen sein. Infolge der Zerstörung durch den Menschen wurden gut erhaltene Bestände heute rar. So kann man diesen Waldtyp nur mehr auf Madeira, La Gomera (Nationalpark Garajonay), La Palma (im Nordosten sowie etwas weniger gut ausgeprägt auch an einigen Osthängen der Cumbres) und Teneriffa (Anaga, Teno) in nennenswertem Umfang (Reste etwa auch im Norden Gran Canarias oder auf El Hierro sowie den Azoren) bewundern.
Lorbeerwälder bestehen meist aus immergrünen Baum- und Straucharten wie Laurus azorica, Apollonias barbujana, Viburnum tinus, Myrica faya und Erica arborea. Letztere beiden Arten bleiben oft nach Degradation durch den Menschen oder an den natürlichen Grenzen des Lorbeerwalds als dessen Vorposten übrig (sog. Brezal-Fayal). In dichtem Lorbeerwald kommen vergleichsweise wenige Arten im lichtarmen Unterwuchs vor, so vor allem Tradescantia, Urtica morifolia, verschiedene Farne, Geranium oder Pericallis, die diversen Noctuidae (Euplexia, Mniotype schumacheri) oder der Arctiidae-Art Canararctia rufescens als Nahrung dienen. Nur an lichteren Stellen bildet sich eine dichte Krautschicht aus.
Hochgebirgszonen
In den Lagen oberhalb der Nebelzone (ab etwa 1600m NN) wird das Klima wieder deutlich trockener. Die Lagen oberhalb von etwa 2000-2300m NN sind zu großem Teil von sehr trockenen, lockeren Strauchgesellschaften (z.B. Spartocytisus supranubianus) und sommerblühenden, teils horstbildenden Stauden (Erysimum scoparium, Descurainia bourgeaunana, Scrophularia sp., Argyanthemum sp., Echium sp. etc.) bedeckt. Diese Höhenlagen werden nur auf La Palma und vor allem Teneriffa erreicht (Monte Pico auf den Azoren weist eine abweichende Vegetation auf). Entomofaunistisch sind diese Bestände meist weniger interessant. Echte Hochgebirgsbewohner gibt es nur wenige (unter den Heuschrecken eine Sphingonotus-Art und unter den Noctuidae Euxoa beatissima, beide Teneriffa).
Besonderheiten der Azoren
Die im Vergleich zu den anderen Inselgruppen deutlich feuchteren Azoren waren ursprünglich ebenfalls dicht von Lorbeerwald bedeckt. In den Hochlagen gab es aber
schon vor Ankunft des Menschen auch offenere, moosreiche Zwergstrauchheiden und kleine Torfmoore. Heute sind die meisten Lorbeerwälder in tieferen Lagen zu
Rinderweiden umgewandelt und teils - besonders in höhern Lagen - auch in Nadelholzmonokulturen.
Dennoch haben sich in Barrancos (meist bewaldet) und in den Hochlagen noch viele naturnahe Habitate erhalten. In den Hochlagen sind dies oft Festuca-, moos- und flechtenreiche
steile Hänge mit Zwergsträuchern (Erica etc.). Mancherorts setzt auch schon ein Umdenken weg von den Nadelholzmonokulturen hin zu naturnahen Lorbeerwäldern ein.
Einige der Endemismen kommen aber auch mit dem Unterwuchs (z.B. Farne) von Nadelwäldern zurecht (z.B. Phlogophora).
Eine weitere Besonderheit sind die vielen Kraterseen, ein weiteres Problem hingegen viele expansive Neophyten.
Insgesamt sind die Artenzahlen in beiden Gruppen wegen der Insellage recht gering, wenn auch viele Endemiten vor allem unter den Heuschrecken
(Gattungen Calliphona, Arminda, Acrostira, Shingonotus etc.) und Nachtfaltern (z.B. Noctuidae: Noctua noacki, Leucania fortunata, Euplexia euplexina usw.) auftreten.
Unter den Tagfaltern kommen ebenfalls einige wenige Endemiten vor (vor allem auf den Kanaren). Hier sind unter anderem Pieris cheiranthi, Pararge xiphioides und P.
xiphia (erstere Kanaren, letztere Madeira), Hipparchia wyssi bzw. seine Kleinarten, Hipparchia madeirensis, Gonepteryx cleobule (bzw. seine Kleinarten je nach Insel)
und der Bläuling Cyclyrius webbianus zu nennen. Mit Hipparchia azorinus (bzw. den verwandten Taxonen des Artenkomplexes) ist von den Azoren nur eine endemische
Tagfaltergruppe (dafür einige Nachtfalter wie Phlogophora sp.) nachgewiesen.
Die Schmetterlinge Makaronesiens gliedern sich vor allem in folgende Gruppen auf:
Die makaronesischen Lebensräume sind durch die auf manchen Inseln ausufernden Siedlungsgebiete des Menschen (zum Beispiel Teneriffa, Gran Canaria, südöstliche Küstengebiete Madeiraa), die Landwirtschaft (Bananenanbau etc. in ökologisch bedeutsamen Gebieten), durch teils vom Menschen absichtlich gelegte und teils unabsichtlich entstandene Brände und sehr stark durch den Massentourismus bedroht. Dabei ist die Gefährdung naturgemäß in den küstennahen Regionen am stärksten und in den Kiefernwäldern und Hochlagen am geringsten. Selbst die eigentlich geschützten Lorbeerwälder gehen auch heute noch weiter zurück. So wütete im Spätsommer 2012 ein von Menschen gelegter Waldbrand auf La Gomera, der auch große Flächen im Nationalpark in Mitleidenschaft zog. Begünstigt wurde dieser durch einen extrem trockenen Winter 2011/2012 und ebensolchen anschließenden Sommer. Anders als die Kiefernwälder sind die Lorbeerwälder nicht auf Feuer eingerichtet, da sie eigentlich zu feucht dazu wären. Doch auch die Kiefernwälder werden durch eine zu hohe Feuerfrequenz stark geschädigt. Es ist offenbar auch hier eine Klimaveränderung im Gange, die sich in einem Nachlassen des früher zuverlässigen Nordostpassats äußert, aber noch weiter beobachtet werden muss.
Auch die heutige "Wüsteninsel" Fuerteventura wurde offenbar erst durch menschliche Nutzung (Abholzung und jahrhundertelange Ziegenbeweidung) durch die Europäer zu ihrem heutigen Erscheinungsbild gebracht.
Der größte Schadfaktor ist aber heutzutage mit Sicherheit der Massentourismus, der immer weitere Flächen verschlingt. Man muss sich nur einmal die wichtigen, unter Naturschutz stehenden Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria anschauen, damit sich einem die Nackenhaare stellen. Das gesamte, sensible Gelände wurde ringsherum mit riesigen, vielreihigen Hotelbunkern zugebaut und die angezogenen Menschenmassen sind für den Rest der Dünenvegetation nicht gerade förderlich. Als Mindestforderung darf gelten, dass die Bettenkapazitäten auf keiner der Inseln mehr aufgestockt werden dürfen.