Nahrung:
Die Art befrisst vornehmlich Gräser, seltener auch Moose.
Lebensraumansprüche:
Aiolopus thalassinus besiedelt Flussufer mit Schotterbänken, Feuchtgebiete mit Offenbodenstellen wie Schotter, feuchte Erde oder Sand, Feuchtwiesen oder Brachen. Auf Madeira beobachtete ich Aiolopus thalassinus zusammen mit Decticus albifrons in trockenen, lückigen Grashängen in Meeresnähe. Hier dürfte vielleicht das feuchtere Großklima eine Besiedelung dieser trockenen Habitate ermöglichen.
Entwicklungszyklus:
Die Imagines treten von Juni bis Mitte Oktober auf. Die Eier überwintern und werden in feuchten Offenboden abgelegt. Im Süden kann Aiolopus thalassinus wohl ganzjährig beobachtet werden (z.B. Madeira im März 2013).
Gefährdung: vom Aussterben bedroht
Gefährdungsursachen:
In Deutschland kommt Aiolopus thalassinus nur an wenigen Flusssystemen wie dem Rhein vor und ist hier durch die früher erfolgten Flusskorrekturen, die große Teile der Habitate vernichtet hatten, und den durch Überbauung und Intensivierung weiter anhaltenden Biotopverlust vom Aussterben bedroht. In Südeuropa ist Aiolopus thalassinus deutlich häufiger.
Bemerkungen:
Aiolopus thalassinus ist in Süd- und Teilen Mitteleuropas, in fast der ganzen Paläotropis (Afrika, Asien) sowie in Australien und Ozeanien verbreitet.
Die Tiere kommen in einer braunen und einer grünen Form vor. In Europa überwiegen meist die grünen Tiere, vor allem bei den Weibchen). Auf Madeira traf ich eine Population mit 80% braunen Imagines an (alle Männchen, viele Weibchen).