Nahrung:
Die Art ernährt sich in erster Linie von Gräsern.
Lebensraumansprüche:
Paracinema tricolor besiedelt warme Tiefland-Feuchthabitate. Meist handelt es sich um Gewässerufer, extensiv bewirtschaftete Reisfelder mit breiten Gras- und Schilfrändern oder nasse Senken. Wichtig ist ausreichende Feuchtigkeit auch im Hochsommer. Ich fand sie in der Camargue (S-Frankreich) am häufigsten an mit niedrigem Gras bewachsenen Rändern von Reisfeldern, in die breite Schilfgräben etc. eingestreut waren. Paracinema tricolor ist mit der mitteleuropäischen Sumpfschrecke (Stetophyma grossum) vergleichbar, die ebenfalls am besten mit einem Mix aus gemähten, niedrigwüchsigen und ungemähten, hochwüchsigen, sehr nassen Flächen zurecht kommt.
Entwicklungszyklus:
Die Imagines sind meist von Juli bis Oktober oder gar November zu finden. Sie sind gute Flieger und bei Hitze schwer zu photographieren. Mitte Oktober hatte ich hier allerdings bei niedrigen Temperaturen wenig Probleme. Die Eier überwintern im Boden (vielleicht auch in der Streu) und vertragen im Winter teilweise Überflutung.
Gefährdungsursachen:
Paracinema tricolor ist im Mittelmeergebiet in Feuchtgebieten zwar noch recht weit verbreitet, erleidet aber durch deren Vernichtung im Zuge von landwirtschaftlicher Intensivierung einerseits und immer mehr Überbauung (Siedlungen, Tourismus, Infrastruktur) gerade in Küstennähe sehr große Verluste.
Bemerkungen:
Paracinema tricolor kommt in mehreren Unterarten (Europa ssp. bisignata) von Madagaskar und Zentralafrika bis Südeuropa, Arabien und Westasien (Türkei) vor. Nach Norden geht sie etwa bis zur Poebene und Mittelfrankreich. Früher kam sie auch bei Genf vor.