Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an verschiedenen Rosenarten (Rosa). Bei Albarracin (Teruel) fand ich sie dabei insbesondere an Rosa rubiginosa, aber auch etwa Rosa cf. pimpinellifolia.
Lebensraumansprüche:
Spialia rosae besiedelt buschreiche Weidelandschaften, Felshänge, Böschungen, sehr lichte Wälder mit Magerrasenlichtungen und ähnliche Stellen zwischen 1000 und 2000m.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen überwintern im drittletzten (Beobachtungen Ende September 2017 in der Sierra Nevada) oder vorletzten Stadium (Zuchtbeobachtungen Sierra de Albarracin) in einem Gehäuse an den Rosenzweigen. Die Falter fliegen vermutlich in der Regel in nur einer Generation zwischen Juni und Anfang August. Die Eier werden einzeln auf der Oberseite von Teilblättchen der Rosen abgelegt. Die Jungraupen bauen ein Gehäuse aus zunächst meist einem, später mehreren Blättchen. Dieses Gehäuse wird mit dem Blatsstiel und dem Zweig über Gespinstfäden verbunden, so dass es in der Regel im Herbst nicht zu Boden fällt.
Die jungen Raupen und Eier fand ich recht zahlreich im Juli 2017 in der Sierra de Albarracin vor allem an niedrigen, jungen Rosenbüschen wärmebegünstigter Lage. Die Gehäuse befanden sich meist in 10-40 cm über dem Boden. Ältere Sträucher beherbergen nur selten Raupen, so eine im August 2013 an einem eher niedrigen Zweig (ebenfalls Sierra de Albarracin) eines mittelalten Busches.
Bemerkungen:
Spialia rosae kommt auf der Iberischen Halbinsel in Gebirgen von den Pyrenäen bis zu den Alpujarras (Sierra Nevada) vor. Möglicherweise ist sie auch in Südfrankreich noch zu finden.
Hinweise zur Bestimmung:
Spialia rosae kann fast nur anhand der Biologie (Rose als Nahrungspflanze) und biochemischen/genetischen Faktoren bestimmt werden. Die gelben Streifen der ausgewachsenen Raupen sind aber offenbar intensiver, breiter und zusammenhängender als bei S. sertorius.
Literatur:
HERNÁNDEZ-ROLDÁN, J.L., DAPPORTO, L., DINCÃ, V., VICENTE, J.C., HORNETT, E.A., ŠÍCHOVÁ, J., LUKHTANOV, V.A., TALAVERA, G. & R. VILA (2016): Integrative analyses unveil speciation linked to host plant shift in Spialia butterflies. — Molecular Ecology. doi:10.1111/mec.13756.