Erynnis marloyi (Boisduval, 1834)


Erynnis marloyi: Falter (e.l. Askion, Nordgriechenland) [S] Erynnis marloyi: Falter (e.o. Askion) [S] Erynnis marloyi: Falter (e.o. Askion, Nordgriechenland, 2010) [S] Erynnis marloyi: Falter (e.o. Askion, Nordgriechenland, 2010) [S] Erynnis marloyi: Frisch gelegtes Ei, Askion-Gebirge bei Siatista, Ende Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Frisch gelegtes Ei, Askion-Gebirge bei Siatista, Ende Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Frisch gelegtes Ei, Askion, Ende Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Ei nach einigen Tagen [N] Erynnis marloyi: Ei nach einigen Tagen [N] Erynnis marloyi: Ei nach einigen Tagen (Detail) [N] Erynnis marloyi: Ei kurz vor dem Schlupf: der schwarze raupenkopf ist distal sichtbar (Askion) [N] Erynnis marloyi: Ei kurz vor dem Schlupf: der schwarze raupenkopf ist distal sichtbar (Askion) [N] Erynnis marloyi: Mit Erzwespen parasitiertes Ei (Askion) [N] Erynnis marloyi: Eirest nach dem Raupenschlupf [N] Erynnis marloyi: L1 [S] Erynnis marloyi: L1 [M] Erynnis marloyi: L1 (Ende des Stadiums) [M] Erynnis marloyi: Gehäuse einer Jungraupe an Pyrus spinosa [N] Erynnis marloyi: L2 [S] Erynnis marloyi: L3 direkt nach der Häutung [S] Erynnis marloyi: L3 [S] Erynnis marloyi: Halbwüchsige Raupe [S] Erynnis marloyi: Raupe [S] Erynnis marloyi: Raupe [S] Erynnis marloyi: Raupe [S] Erynnis marloyi: Raupenkopf [S] Erynnis marloyi: Puppe [S] Erynnis marloyi: Puppe [S] Erynnis marloyi: Puppe ventral [S] Erynnis marloyi: Puppe dorsal [S] Erynnis marloyi: Puppe vor dem Schlupf [S] Erynnis marloyi: Larvalhabitat: mit einem Ei belegter, kleiner Strauch von Pyrus spinosa im Askion-Gebirge Ende Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Larvalhabitat: mit einem Ei belegter, kleiner Strauch von Pyrus spinosa im Askion-Gebirge Ende Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Larvalhabitat an einer felsigen Anrisstelle im Askion, Mai 2010 [N] Erynnis marloyi: Habitat im nordgriechischen Askiongebirge bei Kozani [N] Erynnis marloyi: Habitat im nordgriechischen Askiongebirge bei Kozani [N]

Raupennahrungspflanzen:
Die Eiablage erfolgt ausschließlich an strauchartig wachsenden Rosaceae. Hierbei werden niedrigwüchsige Pflanzen in xerothermer Lage deutlich bevorzugt. Ich fand Eier und Jungraupen im Askion-Gebirge in Nordgriechenland Ende Mai 2010 ausschließlich an der Birne Pyrus spinosa. Daneben werden offenbar auch Prunus-Arten wie Prunus cocomilia (nach Lafranchis 2003) oder wahrscheinlich auch Prunus spinosa (wird in der Zucht problemlos angenommen) genutzt. Möglicherweise kommen noch weitere Arten hinzu (Crataegus?).

Lebensraumansprüche:
Erynnis marloyi besiedelt großflächige, xerotherme, offene bis mindestens halboffene Weidelandschaften bevorzugt in den Gebirgen an steinigen Hängen. Im Falle des Askion handelt es sich dabei um sehr karge, nur vereinzelt von Eichenwäldern aber mehrheitlich von strauchreichen Trockenrasen bestandene, kontinentale Weidegebiete.

Entwicklungszyklus:
Erynnis marloyi fliegt von Ende März bis Anfang Juni. Die Raupen können von Mai bis Juli gefunden werden. In vielen Gebieten kommt es zur Ausbildung einer partiellen zweiten Generation im Juli und August, die in den nördlicheren Gegenden (etwa Askion) oft nur einen sehr geringen Teil der Population umfasst, aber etwa in Südgriechenland auch regelmäßig zu beobachten ist. Die von dieser partiellen zweiten Generation abstammenden Raupen dürften von August bis in den Oktober zu finden sein.

Die Eier werden nach eigenen Beobachtungen zwischen 5 und 50 Zentimeter über dem Boden ausschließlich an Äste oder Stämmchen abgelegt und nicht an Blätter. Die Ablagepflanzen stehen meist einzeln in steinigen Böschungen, auf fels oder an sonstigen warmen Stellen.

Die Falter treten meist in geringer Dichte auf, sind sehr unstet und meist schwer zu beobachten, so dass die Ei- und Raupensuche zum Artnachweis viel besser geeignet ist. Die Falter zeigen Hill-Topping (Lafranchis 2003) zur Geschlechterfindung und sind deshalb auf Kuppen und Gipfeln manchmal etwas leichter nachweisbar.

Die Raupen leben in Gehäusen aus zusammengesponnenen Blättern an der Pflanze. Die Verpuppung findet aber wohl in einem Gehäuse in Bodennähe statt. Obwohl direkte Beobachtungen zum Überwinterungsstadium noch ausstehen, gehe ich von einer Überwinterung der ausgewachsenen Raupe aus, die sich im Frühjahr dann ähnlich Erynnis tages gleich verpuppt. Nicht ganz ausszuschließen aber auch weniger wahrscheinlich ist derzeit auch die Möglichkeit einer Überwinterung im Puppenstadium.

Gefährdungsursachen:
Erynnis marloyi wird lokal durch Infrastrukturmaßnahmen gefährdet. Zudem wäre eine langfristige Verdrängung bei einem Rückgang der Beweidung seiner Habitate mit nachfolgender Sukzession denkbar. Die derzeit noch zu beobachtende Überweidung mancher Flächen scheint der Art hingegen keine Probleme zu bereiten, da die stacheligen und verholzten Eiablagepflanzen davon nur wenig tangiert werden.

Bemerkungen:
Erynnis marloyi ist in Europa nur auf der südlichen Balkan-Halbinsel und einigen Inseln der östlichen Ägäis verbreitet. Nachweise sind bekannt von Bulgarien, Mazedonien, Albanien und Griechenland. Nur in Griechenland tritt der Falter dabei stellenweise häufiger auf, etwa auf dem Peloponnes. In der Ägäis tritt Erynnis marloyi etwa auf Samos, Chios und Lesbos auf. Auch im Nordwesten Griechenlands (Insel Korfu) ist der Falter nachgewiesen worden.

Außerhalb Europas findet sich Erynnis marloyi von der Türkei über den Nahen (Syrien, N-Libanon) und Mittleren Osten (Iran) bis nach Pakistan. Im Norden erreicht der Falter die Ukraine.



Erynnis tages