Bryodemella tuberculata (Fabricius, 1775) (Gefleckte Schnarrschrecke)


Bryodemella tuberculata: Männchen (Lech bei Forchach, September 2010) [N] Bryodemella tuberculata: Männchen (Lech bei Forchach, September 2010) [N] Bryodemella tuberculata: Männchen (Lech bei Forchach, September 2010) [N] Bryodemella tuberculata: Weibchen (Lechtal bei Forchach/Tirol, September 2010) [N] Bryodemella tuberculata: Weibchen (Lechtal bei Forchach/Tirol, September 2010) [N] Bryodemella tuberculata: Weibchen [N] Bryodemella tuberculata: Habitat am bayerischen Alpenrand [N] Bryodemella tuberculata: Habitat im Lechtal bei Forchach/Tirol, September 2010. [N] Bryodemella tuberculata: Habitat im Lechtal bei Forchach/Tirol, September 2010. Höher gelegene Stelle mit Sukzession, aber noch offenen Stellen. [N]

Nahrung:
Kräuter und Zwergsträucher der Kiesbänke wie Dryas octopetala u.a.

Lebensraumansprüche:
Bryodemella tuberculata besiedelt in Mitteleuropa nur Kiesbänke der Alpenflüsse (offene Flächen mit Tamarisken, einzelnen Lavendel- und Purpurweiden und Kiefern an höher gelegenen Stellen). Bryodemella tuberculata braucht großflächige Habitate, die auch bei extremen Hochwässern eine Überlebenschance bieten müssen.

Entwicklungszyklus:
Die Imagines erscheinen meist von Juli bis September/Anfang Oktober. Die Männchen sind elegante Flieger und patrouillieren bei heißem Wetter in ausdauerndem Flug die Kiesbänke auf und ab. Sie erzeugen ein eher weiches Flügelschnarren.

Gefährdung: vom Aussterben bedroht

Gefährdungsursachen:
Die östliche Art erreicht in den österreichischen und bayerischen Alpentälern ihre Westgrenze. In der Schweiz ist sie bereits ausgestorben (kam nur im obersten Inntal vor). Durch die immensen Zerstörungen an den Alpenflüssen, insbesondere durch Flussregulierungen (Kanalisierungen, Kraftwerke, etc.) sind die allermeisten Vorkommen bereits erloschen oder auf klägliche Reste zurückgeschmolzen. Weitere Schadfaktoren sind Kiesentnahmen, Freizeitnutzung an den letzten naturnahen Resten und Verwaldung nach Störung der Flußdynamik, so dass Bryodemella tuberculata wohl langfristig in Mitteleuropa ausstirbt. Derzeit kommt Bryodemella tuberculata noch etwa an der oberen Isar (Deutschland) oder dem oberen Lech in Tirol (Österreich) vor.

Bemerkungen:
Bryodemella tuberculata ist in Norddeutschland bereits ausgestorben. Sie kommt neben den wenigen alpinen Standorten und einigen weiteren, aussterbenden Restpopulationen vor allem noch auf Öland (Schweden) und besonders im östlichsten Europa und in Teilen Asiens vor.