Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben in den allermeisten Fällen an Saxifraga aizoides.
Lebensraumansprüche:
Parnassius phoebus besiedelt Fliessgewässersysteme und überrieselte Hänge der alpinen Stufe der Alpen ab etwa 1700m bis 2700m NN. Die Falter fliegen meist engbegrenzt um die stellenweise mit Hochstauden gesäumten Bäche. Die Raupen finden sich auf den meist von Wasser durchrieselten Polstern der Nahrungspflanze und auf Moos ruhend.
Entwicklungszyklus:
Parnassius phoebus überwintert als Raupe im Ei, gebietsweise vereinzelt vielleicht auch schon außerhalb der Eihülle. Erwachsene Raupen fand ich etwa im Silvrettagebiet im Juni, Falter hingegen im August und noch Anfang September. In vielen Gebieten/Jahren beginnt die Flugzeit auch schon Anfang Juli (z.B. in den südfranzösischen Alpen) oder gar Ende Juni. Im heißen Sommer 2022 flogen die Falter auf der Schweizer Täschalpe bereits Mitte Juni. Mitte Juli war kein einziger mehr zu sehen. 2023 (eher kühles Frühjahr) fanden sich dort auf etwa 2300m meist halbwüchsige Raupen (L3 bis L5) Ende Mai.
Gefährdungsursachen:
Parnassius phoebus ist nur stellenweise durch Tourismus, durch Trockenlegung und Umleitung alpiner Fließgewässer etwa zur Stromgewinnung und durch Überweidung infolge zu hohen Viehbesatzes bedroht. Skifahren ist eines der umweltschädlichsten Freizeitvergnügen, wenn auch viele Menschen wirtschaftlich davon abhängig sind.
Bemerkungen:
Der Falter kommt in Deutschland nur sporadisch zugeflogen in den südlichsten Allgäuer Alpen vor, ist in den Zentral- und Südalpen dagegen recht häufig.
Daneben findet sich Parnassius phoebus auch im Ural, einigen ostasiatischen Gebirgen und in Nordamerika.
In neuerer Literatur werden u.a. die Populationen der Alpen (ssp. sacerdos) oft als eigene Art Parnassius sacerdos (Stichel, 1906) angesehen.