Raupennahrungspflanzen:
Die Raupe lebt an Waldgräsern feuchter Standorte wie Brachypodium sylvaticum, Dactylus, Calamagrostis und Molinia.
Lebensraumansprüche:
Carterocephalus silvicolus besiedelt meist halbschattige Säume in feuchten Waldgebieten (z.B. Bruchwälder) wie Waldwegränder und Lichtungen.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von Mitte Mai bis Juni und halten sich gerne in Sonnenflecken im Licht-/Schattenspiel der Wälder auf. Hier besuchen sie auch gerne Blüten, wobei eindeutig Geranium-Arten (z.B. Geranium robertianum oder G. sylvaticum) bevorzugt werden. Die Populationsdichte ist eher gering, so dass man selten mehr als 5 Falter an einer Stelle beobachten kann. Die Eiablage beobachtete ich an Dactylus, Molinia und Brachypodium sylvaticum (Mecklenburgische Seenplatte).
Die Raupen leben in Blattröhren. Nur im letzten Stadium können sie auch freier auf Sitzpolstern auf den Blättern leben. Sie wachsen bis zum Herbst heran und überwintern dann in einem Gehäuse. Nach der Überwinterung nehmen sie wie diejenigen von Carterocephalus palaemon keine Nahrung mehr auf, verlassen aber meist (ob immer?) das Überwinterungsgehäuse und spinnen sich frei auf einem alten Grasblatt zur Verpuppung an (Zuchtbeobachtung).
Gefährdungsursachen:
Carterocephalus silvicolus ist vor allem im südwestlichen Teil ihrer Verbreitung gefährdet durch Entwässerung, starke Eutrophierung, Dunkelwaldwirtschaft und sonstige Eingriffe in die lichten Waldgebiete (vermutlich auch durch Klimaänderungen).
Bemerkungen:
Die nordische Art kommt von Nordostdeutschland (nach Westen bis etwa Hamburg) und Teilen Skandinaviens nach Osten hin vor (z.B. Polen, Baltikum, Rußland).