Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben in erster Linie an Cupressus (Zypressen) und wohl ebenso an anderen Cupressaceae (z.B. Juniperus), aber auch an Pinus (Kiefer). Andere in der Literatur genannte Nahrungspflanzen wie Eichen oder Pistazien sind vermutlich (wäre im Freiland zu überprüfen) nur sekundärer Art (Raupe wechselt über, Verlegenheitsablage etc.). Ich fand alte Kokons an Zypressen auf Samos und Kalymnos sowie Raupen auf Kalymnos im Mai 2016.
Lebensraumansprüche:
Pachypasa otus besiedelt vor allem zypressenreiche, eher niedrig gelegene Bereiche in Küstennähe. Besonders regelmäßig sind Raupen oder Kokons auch in Zypressenalleen im Kulturland, im Siedlungsbereich und an dessen Rand anzutreffen. Weiterhin gibt es Falternachweise aus trockenwarmen Kiefernwäldern, teils auch im Bergland bis etwa 1100 Meter Höhe.
Entwicklungszyklus:
Die jungen bis halbwüchsigen Raupen überwintern und dürften im Tiefland ohne richtige Diapause durchfressen. Die Entwicklung dauert recht lange, so dass die Verpuppung wohl oft erst im Juli oder im Einzelfall noch später stattfindet. Ich fand die Raupen tagsüber entweder am Stamm oder an den älteren, verholzten Ästen ruhend. Die Kokons werden entweder am Nahrungsbaum im Geäst oder zwischen Nadeln und grünen Trieben (Funde alter Kokons auf Kalymnos im Mai 2016) oder aber auch entfernt vom Baum im umgebenden Gesträuch angelegt. Bei Pyrgos (Samos) fand ich im März 2016 einen vorjährigen Kokon etwa 5 Meter von einer Zypresse entfernt an einer Zistrose.
Die Falter fliegen von Juli bis Oktober, wohl mit deutlichem Schwerpunkt zwischen Mitte August und Anfang September.
Bemerkungen:
Pachypasa otus kommt von Südosteuropa (Balkanhalbinsel, ägäische Inseln, Süditalien mit Sizilien) bis Vorderasien (z.B. Türkei, Naher und Mittlerer Osten bis Iran) vor. Die Abundanz ist meist eher gering und das Vorkommen oft ziemlich lokal.