Raupennahrungspflanzen:
In der Valle di Susa und der Provence fand ich viele Raupen an Asteraceen (Centaurea), Fabaceen (viele Gattungen wie etwa Dorycnium, Lotus und Onobrychis, wenn vorhanden gerne Ginster-Arten) und Cistaceen (Helianthemum), interessanterweise alle drei Nährpflanzenfamilien der verwandten Zygaenidae. In Nordgriechenland fand ich Heterogynis-Raupen südlich des Smolikas (Pindos) an Cirsium-Rosetten fressend.
Im Frühjahr/Sommer 2012 stellte ich in Südfrankreich weitere, aber vermutlich nicht allzu bedeutende Nahrungspflanzen fest: Hippophaes rhamnoides am Lac de Serre-Poncon (mehrfach Funde fressender Raupen Anfang Juli 2012) und Prunus spinosa (fressende Raupen zusammen mit Aglaope infausta am Col de la Sine im April 2012.
Lebensraumansprüche:
Als Lebensraum dienen heiße, oft felsige Magerrasen und Säume in Trockenwäldern vom Küstenniveau bis etwa 1500m NN. Oft ist auch ein gewisser Gehölzanteil vorhanden (Ginster, Schlehen, Eichen).
In Deutschland wurden ehemals warme Hänge im Mittelrhein-Nahe-Gebiet besiedelt.
Entwicklungszyklus:
Die Falter fliegen von Mai bis Juli/Anfang August. Die flügellosen, plumpen Weibchen legen die Eier innerhalb des Kokons ab, wie oft beobachtet werden konnte. Die Jungraupen leben innerhalb des Kokons von der toten Mutter und überdauern so die Hochsommerhitze. Die Kokons werden oft erhöht in der Vegetation angelegt, um der Bodenhitze zu entgehen und um eine bessere Ausgangsposition zur Anlockung der Männchen zu haben.
Erst Ende August und im September gehen die Raupen auf die Pflanzen über. Zu Wintereinbruch spinnen sie dichte, flache Kokons, in denen sie überwintern und die gelegentlich recht häufig in der Vegetation gefunden werden können (z.B. Januar 2004 im Massif de la Sainte Baume). Die erwachsenen Raupen sind von April bis Anfang Juni zu finden.
Gefährdungsursachen:
Heterogynis penella ist von ihrem reliktären Teilareal im Mittelrheingebiet offenbar bereits verschwunden. Sonst kommt sie in Mitteleuropa nur mehr im Elsaß vor (sehr lokal).
Südwestlich der Alpen (Nordwestitalien, Südfrankreich) ist der Falter dagegen oft flächendeckend in Magerrasen und Macchien verbreitet.
In Südeuropa gibt es allerdings mehrere nahe verwandte Arten dieser Gattung.