Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an allerlei Süß- (Poaceae) und in wesentlich geringerem Maße auch Sauergräsern (Cyperaceae). Am Rindfleischberg in Klein-Pöchlarn (Niederösterreich) frassen die Raupen an fast allen verfügbaren Gräsern (Festuca sp., Bromus erectus, Brachypodium pinnatum, Dactylis glomerata, Poa pratensis, Carex sp. etc.).
Lebensraumansprüche:
Penthophera morio besiedelt extensive Wiesen, grasreiche Böschungen und ähnliche Lebensräume von feucht bis trockenwarm. Noch wenig verbuschte Brachestadien zeigen meist die höchste Individuendichte (Raupen). Allerdings lassen extensiv bewirtschaftete Wiesen eher eine langfristige Sicherung erwarten. Insgesamt ist aufgrund von Abundanzschwankungen und der Flugunfähigkeit der Weibchen von einem eher großen Flächenanspruch auszugehen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen überwintern halbwüchsig in einer speziellen Winterhaut und sind im April und Mai (einzeln auch später) ausgewachsen. Sie ruhen (auch zu Häutungen) manchmal in größerer Anzahl auf altem Laub, Rindenstücken oder toten Grashalmen in Bodennähe. Die Kokons werden an Pflanzen angesponnen (gerne an größeren Blättern, die nach oben zusammengesponnen werden). Die Männchen fliegen von Ende April bis Juni tagsüber, vermutlich aber auch nachts. Die Weibchen legen die Eier vermischt mit ihren Abdominalhaaren als helle Eikokons (in der Regel nur ein großer Eikokon pro Weibchen) an Pflanzen aller Art.
Gefährdungsursachen:
Penthophera morio ist durch landwirtschaftliche Intensivierung sehr leicht zu verdrängen. Deshalb sind ihre Vorkommen auf größere Gebiete mit noch traditionell extensiver Nutzung zusammengeschmolzen. Penthophera morio ist dort von der Unterstützung der Fortführung dieser extensiven Bewirtschaftung abhängig.
Bemerkungen:
Penthophera morio kommt bei uns vor allem im südöstlichen Mittel- und Osteuropa vor (Ostösterreich, Nordostitalien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Slowakei etc.). Die früheren Vorkommen in Südbayern und Westösterreich sind längst erloschen (Anfang der 1960er Jahre).