Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben bevorzugt an Eichen (Quercus), werden aber - insbesondere nach der Überwinterung - auch von zahlreichen anderen Gehölzen angegeben wie Cistus, Rubus, Arbutus u.a. Ich fand sie in der Sierra de Gredos an Quercus pyrenaica und in den ebenfalls spanischen Monegros an Quercus coccifera. In der Zucht wurden auch Winterblätter von Brombeere angenommen.
Lebensraumansprüche:
Ocneria rubea besiedelt Macchien, lichte Eichenmischwälder und Eichenbuschzonen.
Entwicklungszyklus:
Die Raupen überwintern und sind im Mai oder Juni ausgewachsen. Ich fand eben überwinterte Raupen in der Sierra de Gredos Anfang Mai 2022 um 1000m und ausgewachsene ebenfalls Anfang Mai 2022 in den Monegros. Die Falter fliegen in einer oder zwei Generationen von Juni bis Anfang Oktober (meist Juni/Juli und lokal September). Die jungen Raupen bevorzugen an Eiche bodennahe Zweige und Jungwuchs. Dort fallen die Fraßspuren bei hoher Dichte im Herbst leicht auf. Die Überwinterung erfolgt in der Laubstreu. Solche Raupen fand ich unter Eichen in der Sierra de Gredos Ende März 2022 durch Ausschütteln der Laubstreu.
Bemerkungen:
Ocneria rubea kommt vor allem in Südeuropa und NW-Afrika vor. Nach Norden geht sie lokal bis Mittelfrankreich, in die Südalpen (z.B. Tessin) und im Osten um die Alpen herum bis in die Slowakei und Tschechien. In Deutschland liegt eine alte Meldung aus Rheinland-Pfalz vor, wo Ocneria rubea als ausgestorben gilt.