Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen leben an vielen Laubgehölzen wie besonders Eichen, aber auch Weide, Espe oder Linde, nicht jedoch Esche. Selten kommen sie offenbar auch an Nadelholz vor (bei Massenvermehrung).
Lebensraumansprüche:
Lymantria dispar besiedelt warme Wälder im Tiefland, besonders Eichen-, Nieder- und Mittelwälder. Der Falter fehlt nördlich der Alpen höherliegenden, kühleren Gegenden wie der Schwäbischen Alb (nur lokal im Osten) oder dem Alpenvorland oft völlig.
Auf Sardinien traf ich eine individuenreiche Population an Pistacia in den Küstendünen der Sinis-Halbinsel an, weit entfernt von Wald!
Entwicklungszyklus:
Das Eigelege überwintert an Rinde, von der Afterwolle des Weibchens bedeckt. Die Raupen treten vor allem von Ende April bis Ende Juni auf, bei Massenvermehrungen auch noch im Juli. Die Falter fliegen im Juli und August (bis Anfang September).
Gefährdungsursachen:
Lymantria dispar ist ungefährdet. Der Falter neigt in warmen Jahren zu Massenvermehrungen, die aber nach einigen Jahren von selbst durch Krankheiten und Parasitoide wieder zusammenbrechen und eine Bekämpfung mit Giften wie Häutungshemmern (Dimilin) in den meist artenreichen Lebensräumen niemals rechtfertigen. Eine Diskussion hierzu findet sich etwa bei Weidemann & Köhler (1996).
Bemerkungen:
Lymantria dispar ist von Nordafrika über Europa und Asien bis Japan verbreitet. In Europa fehlt der Falter fast nur in den höheren Lagen und im polaren Norden (geht bis Südskandinavien).
In Deutschland ist im Zuge der Klimaerwärmung eine Ausbreitung in bislang nicht besiedelte Gebiete festzustellen. So fand ich Lymantria dispar 2010 erstmals im Kreis Heidenheim auf der östlichen Schwäbischen Alb.