Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen sind polyphag, bevorzugen aber Asteraceae (Taraxacum, Leontodon, Senecio).
Lebensraumansprüche:
Lemonia taraxaci besiedelt extensive, wenig und nicht gründlich gemähte oder schwach beweidete, magere Wiesen. Diese können in Mittelgebirgen (westliche Schwäbische Alb, Balkan) oder auch in den Hochlagen der Alpen (bis 2500m NN) liegen.
Entwicklungszyklus:
Die Eier überwintern an Halmen und Stängeln (deshalb mahdempfindlich) und die Raupe lebt bis Juni, in den Alpen manchmal sogar bis Ende Juli oder Anfang August. Die älteren Raupen graben Gänge in den Boden, in die sie sich zeitweise zurückziehen (etwa bei Schlechtwetter). Ich fand etwa eine halbwüchsige Raupe Anfang Juli 2008 in über 2200m NN im Wallis tags zwischen Dutzenden ausgewachsener Raupen von Euphydryas cynthia, Melitaea varia und Parasemia plantaginis am Boden halb versteckt zwischen Gräsern.
Gefährdungsursachen:
Lemonia taraxaci ist in den Tieflagen stark bedroht und etwa auf der Schwäbischen Alb stark zurückgegangen. In den höchsten Lagen der Alpen ist sie noch weniger bedroht.
Bemerkungen:
Die rezente Gesamtverbreitung erstreckt sich von Südostfrankreich über die Südalpen und Teile der Zentralalpen, die westliche Schwäbische Alb (letzter Nachweis allerdings vor dem Jahr 2000) sowie die Apennin- und Balkanhalbinsel (etwa im griechischen Pindos verbreitet) durch Südrußland bis Sibirien.