Raupennahrungspflanzen:
Die Raupen sind polyphag. Sie ernähren sich oft von Fabaceae wie Ginster, Esparsette, Hufeisenklee (Hippocrepis) oder auch von Zwergsträuchern (Salix, Vaccinium, Calluna etc.), letzeres vor allem im Alpenraum und sauren Heidegebieten, etwa in Norddeutschland.
Lebensraumansprüche:
Calliteara fascelina besiedelt Heidegebiete, Dünenlandschaften, Magerrasen, alpine Zwergstrauchheiden, Felshänge und ähnliche ungedüngte und höchstens extensiv bewirtschaftete Lebensräume.
Entwicklungszyklus:
Calliteara fascelina überwintert als Jungraupe. Die Raupe ist im Tiefland um Ende Mai ausgewachsen. Die Falter fliegen von Juni bis Anfang August. Im Hochgebirge dürfte die Raupe oft (immer?) zweimal überwintern. Fast ausgewachsene Larven fand ich etwa im Silvretta-Gebiet auf 2300m NN Anfang bis Mitte Juni, kurz nach der Schneeschmelze und im Verwall auf 1900m Ende Mai. Auf der Kanisfluh (Bregenzer Wald, 1700m NN) waren im Mai 2010 kleine Raupen zusammen mit solchen im letzten Stadium zu finden. Die Eiablage erfolgt meist an dünnen Halmen oder Stängeln. Solche, von der Afterwolle der Weibchen locker überdeckte Gelege fand ich mehrfach auf der Kanisfluh im Juli/August 2010.
Gefährdung: stark gefährdet
Gefährdungsursachen:
Calliteara fascelina ist im Tiefland sehr stark rückläufig und hält sich nur mehr in großen Heidelandschaften, Truppenübungsplätzen auf Sand und einigen verheideten Mooren besser. Populationen in basischen Magerrasen sind sehr selten geworden. In den (Zentral)Alpen oberhalb der Waldgrenze ist der Falter jedoch noch weit verbreitet und regelmäßig zu finden.
Bemerkungen:
Die Verpuppung findet zumindest teilweise erhöht an Stängeln und Zweigen statt wie Kokonfunde im Silvretta-Gebiet an Zwergsträuchern zeigen.
Die Gesamtverbreitung reicht von der Iberischen Halbinsel bis Ostasien (Amurgebiet). In Europa kommt Calliteara fascelina vom Norden Skandinaviens bis Spanien, Norditalien und zum nördlichen Balkan vor.